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Dieter Roth

Dieter Roth, geboren 1930 als Sohn einer deutschen Mutter und eines schweizerischen Vaters und 1998 in Basel verstorben, darf als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts angesehen werden. Er war Maler, Bildhauer, Druckgraphiker, Filmemacher, Musiker, Designer, Verleger und nicht zuletzt Dichter. Oft arbeitete er mit Künstlerfreunden und Kollegen zusammen. Sein Werk kennzeichnet sich durch eine aussergewöhnliche Vielfalt und einen beeindruckenden Umfang aus.
Seine künstlerischen Anfänge liegen in der Schweiz der 40er und 50er Jahre, beeinflusst durch die konstruktivistischen und kinetischen Kunstströmungen der Zeit. Der künstlerische Durchbruch gelang ihm in den 1960er Jahren, als er den traditionellen Kunstbegriff radikal in Frage stellt. Es entstehen Arbeiten aus Lebensmitteln wie Wurst, Käse, Schokolade und Gewürzen. Alterung, Fäulnis und Verfall treten an die Stelle des Kunstwerks für die Ewigkeit.
Gleichzeitig entwickelt er ein eigenes Stempelalphabet, produziert hunderte von Zeichnungen, fotografiert, filmt und verlegt seine Musik und die seiner Künstlerfreunde im eigenen Verlag. Er schafft ausserdem eines der umfangreichsten und experimentellsten druckgraphischen Oeuvres des 20. Jahrhunderts. Er erfindet massgeblich das Künstlerbuch neu und publiziert mehr al 200 Bücher über einen Zeitraum von 40 Jahren. In den 80er und 90er Jahren erschafft er viel beachtete Assemblagen, Objekte und multimediale Installationen, darunter das beeindruckende filmische Selbstportrait „Solo Szenen“ (1997-1998).

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